Regressions-, Reinkarnations- oder Rückführungstherapie

Diese Therapie ist eine Reise der  Seele in die Vergangenheit, sie ist eine ergänzende Methode um psychische Ursachen von physischen – oft chronisch verlaufenden – Krankheitsbildern zu erkennen und an der Wurzel aufzulösen. Sie arbeitet mit Bildern, die von Innen (aus der Seele) hervorsteigen – dadurch kann ein direkter Zugang zum seelischen Wissen hergestellt werden.
Die meisten Menschen wünschen sich ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben. Aber es tauchen immer wieder Probleme und Schwierigkeiten auf – und die haben immer einen Ursprung (aus dem Mutterleib, der Geburt, der Kindheit, Schule etc.). In der Rückführungstherapie arbeitet sich der Klient gemeinsam mit dem Therapeuten zu diesem Ursprung vor und verwandeln das – nach dem Motto „Verarbeiten was war, um zu lösen was ist.“
Die ‚Regression‘ und Rückführungstherapie wird teilweise nur als Rückführung in die Vergangenheit bis zur Kindheit (oder einer Unfallsituation) innerhalb des jetzigen Lebens verstanden, während die Reinkarnationstherapie zudem auch in vergangene Leben zurückführt – und teilweise in die Zeit zwischen den Inkarnationen.

Man unterscheidet dabei Methoden mit und ohne Hypnose. Bei der Arbeit ohne Hypnose (die am meisten verbreitet ist) ist der Klient voll bewusst anwesend – auch wenn die Antworten teilweise aus dem Unterbewusstsein kommen – er registriert, was passiert, während ihn seine Seele per Bilderwelten führt. Und er hat jederzeit die Möglichkeit, ins „Hier und Jetzt“ zurückzukehren. Die Sprache der Seele ist das lebendige, innere Bild, vor dem ich nicht lediglich betrachtend stehe, sondern welches ich wie von innen mit allen damit verbundenen Gefühlen intensiv erlebe – beim Entstehen der Bilder sollte das Denken allerdings besser ausgeschaltet sein.
Die meisten Klienten fühlen sich dabei am sichersten, wenn der gesamte Körper von einer Unterlage getragen wird, also im Liegen, aber es ist auch im Sitzen möglich. Auch eine Pause (z. B. für die Toilette) oder Bewegungen im Raum sind grundsätzlich möglich.

Eine Sonderform ist die sog. Hypnotherapie(Hypnosepsychotherapie) – darunter werden Therapieformen zusammengefasst, die u. a. das vorhandene Wissen über die Wirkung von Trance und Suggestionen therapeutisch nutzen. Um Heilungs-, Such- und Lernprozesse zu fördern, wird entweder Hypnose im mehr formalen Sinn praktiziert oder es werden alltägliche Tranceprozesse für die therapeutische Arbeit genutzt. Oft dient sie zur (Tiefen-)Entspannung.
Seit 2006 ist Hypnotherapie in Deutschland offiziell als eine wissenschaftlich fundierte psychotherapeutische Methode anerkannt.
Die moderne Hypnotherapie gilt als ein ressourcenorientiertes psychotherapeutisches Verfahren. Dabei wird das im Patienten vorhandene Reservoir an positiven Erfahrungsmöglichkeiten, latenten Bewältigungsstrategien und eigenen Stärken mit hypnotischen Techniken aktiviert und zur Bewältigung körperlicher/psychischer Probleme genutzt.

Mittels Hypnose wird ein veränderter Bewusstseinszustand (die sog. hypnotische Trance) erzielt, der von z. T. tiefgreifenden physiologischen und psychischen Veränderungen begleitet ist. Das therapeutische Potenzial dieses Zustandes wird u. a. durch die Möglichkeit verdeutlicht, akute Schmerzen zu unterbinden, so dass ein operativer Eingriff oder Zahnextraktionen ohne Anästhetikum möglich sind. Hypnose kann eigenständig oder in Kombination mit anderen Verfahren (wie Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologischen Verfahren) eingesetzt werden – und sie kann auch zu Rückführungen Verwendung finden. (vgl. Meinold 2010  und Scholz 1994) Interessant ist eine darauf beruhende Forschungsarbeit, welche – mit tiefenpsychologischer Hypnose über fast drei Jahre hinweg – die Entwicklung vieler aufeinander folgender Leben eines Menschen dokumentiert, wobei auch in einzelne Stadien zwischen den Verkörperungen erschlossen werden. Werner J. Meinhold (2006) – der sich immer wieder auch mit Anthroposophie beschäftigt hat – zeigt darin einen ganzheitlichen Weg der Karmaforschung und der Verarbeitung tiefer Erlebnisse des Schicksals.

In den heutigen Rückführungssitzungen wird gemeinsam an den Fragestellungen des Klienten gearbeitet und der Therapeut ist nicht derjenige, der die Antworten weiss, sondern nur derjenige, der den Prozess durch Fragen begleitet, die Antworten kommen vom Ratsuchenden.

Man sollte dabei natürlich keine Wunder erwarten, aber die Praxis zeigt, dass sehr oft hilfreiche Antworten und Konzepte entwickelt werden können. Bei der begleitenden Behandlung von psychischen Störungen, wie Suchtverhalten, Phobien, dissoziative Störungen, Zwangsneurosen, Identitätsstörungen haben Ärzte und Psychiater gute Ergebnisse erzielt. In Lebens- und spirituellen Krisen und auch bei Blockaden, sowie bei Beziehungs- und Bindungsproblemen kann eine Reinkarnationstherapie Verbesserungen im Leben der Klienten erzielen. Es geht nicht darum, zu klären wer man in vorigen Leben war, sondern darum Probleme zu lösen, indem man die eigene Vergangenheit verarbeitet, um einen individuellen Lösungsweg einschlagen zu können. Wichtig ist es, sich selbst tiefer erkennen und um sich selbst weiterentwickeln zu können. Aber man kann natürlich auch eine sog. ‚Touristenrückführung‘ machen, bei der man nur mal schaut, wie eine vorige Inkarnation so war.

Die Rückführungsarbeit sieht in den Hindernissen in unserem Leben jedoch nicht nur den Tatbestand der Blockade, sondern sie sieht in der Blockade selbst den Wegweiser zu dem wahren Ursprung des Problems und damit zu dessen Lösungsmöglichkeiten. Die Lösung des Problems aktiviert seelische und körperliche Selbstheilungskräfte. Festgefahrenes kommt in Fluss und kann gesunden. Blockaden machen sich auf verschiedenen Ebenen in uns bemerkbar: auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene. (TenDam, 2010) Die Arbeit daran führt zu einem Verstehen der Zusammenhänge von Früher und Jetzt. Das Alte wird erlebt, verstanden und kann dann losgelassen bzw. neu verwandelt werden. Dann wirkt es i. d. R. nicht mehr als Störfaktor in unser Leben hinein.

Übrigens: Damit ein solcher Selbstheilungsprozess in mir in Gang kommen kann, muss man  kein überzeugter Anhänger des Reinkarnationsgedankens sein: Man kann das erlebte Geschehen als Botschaften des eigenen unbewussten Seelenanteils auffassen, und auch hier – umso erstaunlicher – die erlösende Wirkung erleben! Aber für die eigentliche Reinkarnationstherapie ist es durchaus von Vorteil, ein gewisses Empfinden für Reinkarnation und Karma zu haben.