Eine Kultur, welche die Tatsache von Reinkarnation und Karma in sich trägt, wird auch den Umgang der Menschen miteinander unendlich vertiefen und verinnerlichen – eine solche Kultur kann man Karmakultur nennen. Karmakultur hilft den Menschen, ihre Krisen und Schicksalsschläge besser zu verarbeiten und aktiv an die Gestaltung des Karmas zu gehen.

Inzwischen gibt es auch eine Bewegung für strategischen/nachhaltigen Konsum = Karmakonsum: ,KarmaKonsum‘ (Frankfurt)  ist eine der führenden Trendforschungs- und Beratungsgesellschaften zu den Themen gesunde und nachhaltige Lebensstile (LOHAS) und neues Wirtschaften (CSR) und sieht sich als ,a new spirit in business‘ – nach dem Motto ,do good with your money‘. (www.Karmakonsum.de) Weitere Worterklärungen finden sich am Ende dieses Textes.

Und in dem Buch ,Geld und Karma‘ zeigt Bernhard Steiner (2010), dass in der Finanz- und Wirtschaftskrise aus dem Tauschen ein Täuschen geworden ist. Der Autor stellt  der ,Schein‘-Welt des Kapitals eine Wesensbetrachtung des Geldes gegenüber, die in der Analogie zum Karmagedanken und der Vorstellung eines ,kosmischen Ausgleichs‘ mündet. Heute wird immer deutlicher, dass Geld eine Erkenntnisfrage ist, aber auch dass der Themenkomplex Karmakultur und -konsum dabei helfen kann, das Finanzgeschehen ganzheitlich zu erfassen. Solange dies nicht eingesehen wird, dürfte uns noch manche Finanz- und Kulturkrise unsanft darauf aufmerksam machen, dass Geld und Geist nicht mehr zu trennen sind.

Unsere Lebensverhältnisse werden durch die Eigendynamik weltweiter Geld- und Kapitalströme geprägt und milliardenschwere Rettungspakete, werden nicht mehr lange darüber hinwegtäuschen, dass wir unsere gesellschaftlichen Probleme nicht durch mehr Kapital, sondern nur durch ein anderes Verständnis von Geld lösen können.

Im Vorwort zu ,Geld und Karma‘ betont Götz Werner, dass dieses Buch deutlich macht, „dass und wie wir uns – als Geselschaft und als individuelle Menschen in ihr – im Geldwesen stets selbst begegnen. Damit wird letztlich aufgezeigt, an welcher Stelle dieses Geldwesen wirksam geändert – oder zu sich selbst geführt – werden kann. Es wird Bestandteil menschlich-gesellschaftlicher Selbsterkenntnis. Dies kann nie abgeschlossen sein; sie ist dauerhafter Prozess. In diesem Sinne sollten Thema und Buch als wichtiger Anstoß geistiger Befassung verstanden und vielfältig aufgegriffen werden.“